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164 Route 19.AGRA. Fort.Marmorplatten belegt, in der Mitte das Becken für die Waschungen.
Die eigentliche Moschee, auf der W.-Seite, öffnet sich in sieben
Bogen. Die persische Inschrift am Fries, in schwarzem Marmor,
preist die Schönheit des Gebäudes, das einer kostbaren Perle gleiche.
Das Innere ist nur 17m tief und besteht aus drei Querschiffen, über
deren mittlerem sich drei Kuppeln wölben. An der Rückwand die
Gebetsnische (Mihrâb) mit der Kanzel (Mimbar). Hinter den fein
durchbrochenen Marmorschranken der N.- und S.-Seite wohnten die
Frauen des Hofs dem Gottesdienst bei. Das Mosaik des Fußbodens
ist nach Art der Gebetsteppiche gemustert.

Der Palast Shâh Jehân’s, der Moschee südl. gegenüber, zeigt
ähnliche Anlage wie der spätere Palast desselben Herrschers in
Delhi (S. 180). Die Gebäude gruppieren sich um drei große Höfe.

Der vordere Hof, den man zunächst betritt, hat eine Ausdehnung
von 150 × 112m und ist auf drei Seiten von Arkaden umschlossen.
An der Ostseite öffnet sich der *Diwân-i-Âm, eine 58,5m breite,
13,5 m tiefe Säulenhalle aus Sandstein mit weißem Stucküberzug.
Hier fanden die öffentlichen Audienzen des Herrschers statt (vgl.
S. 180/181). Der Thron stand an der Ostwand in der erhöhten, mit
Marmor und Pietradura geschmückten Nische, die ihren Zugang von
dem dahinter gelegenen Machhî Bawan hat (s. unten; ein schmales
Treppchen führt hinauf). Die durchbrochenen Marmorfenster r.
und l. erlaubten den Frauen den Anblick des Treibens in der Halle.
Der zweistöckige Pavillon hinduistischen Stils an der Westseite
des Arkadenhofs, Selîmgarh genannt, ist vermutlich der Rest eines
größeren Gebäudes Jehângîr’s (Selîm, s. S. 162). Nördl. neben
dem Diwân-i-Âm tritt man in den innern Mina Bazar (Pl. 1),
einen kleinen Hof mit reizender Marmorloggia für die Frauen, wenn
sie von den Brokat- und Edelsteinhändlern persönlich Kostbar-
keiten
zu erwerben wünschten. Zu beachten auch, neben dem von
hinduistischen Eroberern des XVIII. Jahrh. angebauten Tempel, die
schönen Bronzepforten, die Akbar als Siegesbeute aus Chitorgarh
(S. 145) entführte. Sie bilden den Zugang zum Machhî Bhawan,
sind aber meist geschlossen. Man kehrt daher zum Diwân-i-Âm
zurück und steigt das oben erwähnte Treppchen hinan.

Der Machhî Bhawan (spr. matschhi) ist der zweite Hof des
Palastes, viel kleiner als der erste und sehr zerstört. Der Name
(Fischplatz) scheint anzudeuten, daß er einst Fischbehälter, ver-
mutlich
auch Springbrunnen und Blumenbeete enthielt. Er ist
von zweistöckigen Arkaden umschlossen. Das Treppchen mündet
auf die obere Arkade, in deren NW.-Ecke Aurangzeb eine Haus-
moschee
anbaute, die Najina Masjîd (Pl. 2; Edelsteinmoschee).
Man besucht noch ein Zimmer, das die Führer als Gefangenraum
Shâh Jehân’s ausgeben, sowie die obere Loggia am innern Mina
Bazar, und gelangt dann auf eine Terrasse, die einen herrlichen
Blick nach dem Tâj Mahâl bietet. Eine polierte schwarze Stein-